(Englische Originalfassung im Internet
unter http://www.founders.org/FJ15/article3.html,
siehe auch http://users.lewiston.com/ardenh/abuse.html)
Das Problem
Bei einigen der heutigen evangelikalen Gemeinden kann eine tragische und gefährliche Entwicklung beobachtet werden. Im Zuge der Abgrenzung von der Gesetzlosigkeit und anti-autoritären Einstellung dieser Generation sind einige konservative bibelgläubige Gemeinden in tödliche autoritäre Tendenzen geraten. Diese traurige Erscheinung wird zunehmend öffentlich gemacht und klar dokumentiert (siehe die Literaturhinweise am Ende des Original-Artikels).
Warum geschieht dies? Welche Art von Einstellung erzeugt Autoritarismus in einer Gemeinde? Wessen Schuld ist es? Was kann dagegen getan werden?
Bevor wir fortfahren, ist eine Definition angebracht. In diesem Artikel wird „Autoritarismus“ als Missbrauch der Autorität definiert, die durch Christus durch die Vermittlung des Heiligen Geistes gegeben und in Gottes Word offenbart ist, und die von den Amtsinhabern der örtlichen Gemeinden ausgeübt werden soll. Meine Beobachtung ist die, dass dieser Autoritätsmissbrauch eine oder beide der folgenden Formen annimmt.
Erstens existiert die Sünde des Autoritarismus, wenn Pastoren und andere Amtsinhaber mit bindender Autorität da sprechen, wo Gott selbst in seinem niedergeschriebenen Wort nicht gesprochen hat. Wenn Gott nicht zu dem Thema gesprochen hat, ist es eine widerrechtliche Aneignung der Macht des Schöpfers. Ein Pastor kann zu recht verkünden „So hat der Herr gesprochen“, wenn er gegen Götzendienst, Ehebruch, Habgier, die Heirat mit einem Ungläubigen oder irgendeine andere Verletzung der ausdrücklichen Gebote Gottes predigt. Das ist seine Pflicht, und Gott helfe demjenigen, der Texte kürzt und zurechtbiegt, um seiner Herde angenehme Worte sagen zu können. Aber der Pastor hat keine Vollmacht von Christus, mit der bindenden Autorität von Gottes Imprimatur („Druckfreigabe“) über Themen zu sprechen, über die das geschriebene Wort Gottes schweigt.
Zweitens existiert die Sünde des Autoritarismus, wenn Pastoren und andere Amtsinhaber widerrechtlich die Herrschaft von Vater, Sohn und Heiligem Geist im Leben von Gottes Leuten beanspruchen, indem sie Gottes Willen für sie entscheiden, wo die Schrift schweigt. Amtsinhaber der Gemeinde können für Gottes Leute bei solchen Entscheidungsfragen wie der ihrer Karriere, Wahl des christlichen Ehepartners, Wahl der Arbeitsstelle, des Wohnorts, der Ausbildung, die sie absolvieren usw. nicht den Willen Gottes festlegen ohne Ersatzgötter zu werden. Herden von Schafen mit lahmgelegten Entscheidungsfähigkeiten offenbaren, dass sie Hirten ausgesetzt waren, die Gott für sie gespielt haben. Daher sucht die sündige Tendenz, die in John Miltons sarkastischer Bemerkung („New Presbyter is but Old Priest writ Large“ – „Der neue Presbyter ist nur ein aufgeblähter alter Priester“) aufgedeckt wird, die Gemeinden wieder heim. Und, was noch trauriger ist, einige götzendienerische Schafe finden das gut so.
Ursachen des Problems
Sicherlich ist die Ursache von Autoritarismus und Götzenanbetung Sünde. Aber welche Sünden sind es speziell, bei denen der Heiligen Geist helfen muss, sie zu erkennen, für sie Buße zu tun und sie abzutöten? Es kommen fünf Sünden der Hirten und drei Sünden der Schafe in Betracht. Zusammengenommen verursachen sie Gemeinden mit einem gewaltigen sündigen Krankheitsbild, die Christus entehren, die Schafe ersticken, die Hirten aufblähen und das Werk Gottes behindern.
Sünden der Hirten
Die heutigen autoritären Hirten scheinen einer oder mehreren der folgenden Sünden zum Opfer zu fallen, während sie ihr Amt ausüben:
1. Götzendienst: Das sündige Verlangen einiger Menschen, immer die Kontrolle haben zu wollen, insbesondere die Kontrolle über das Leben von Gottes Schafen. Solche Sünde ist nichts als ein kaum verdeckter Versuch, Gott spielen zu wollen. Und irren Sie sich nicht, derartige Menschen werden Gott für ihre Herde. Es ist kaum verwunderlich, dass Pastoren mit einer solchen sündigen Neigung schließlich nahezu päpstliche Unfehlbarkeit in ihrer Gemeinde haben werden. Paulus’ Anweisung an Titus in 2,15 („… ermahne und weise zurecht mit ganzem Ernst. Niemand soll dich verachten.“) ist in der Praxis ihr Schlüsselvers, wenn nicht gar ihr Grundsatz. Üblicherweise ist ihre götzendienerische Sünde der Kontrollausübung von einem zornigen, tadelnden, Angst erzeugenden Geist begleitet, weil der autoritäre Leiter keine ungebundenen Atome in seinem persönlichen Universum der Kontrolle duldet (vgl. Hes 34,4; Mt 20,25; 1.Petr 5,3). Derartige sich selbst zu Gott machende Pastoren erzeugen Versammlungen, die mehr Angst davor haben, den Pastoren zu missfallen als davor, ihrem Herrn und Heiland zu missfallen. Menschen, die für ihre Leute „Gott“ sein müssen, verlieren ironischerweise die Autorität von Gottes Heiligem Geist durch ihre Sünde, und die Gott-gegebene Autorität wird durch fleischliche Kontrolle ersetzt, die sie durch Manipulation, Einschüchterung, verbalen Zwang und Hervorziehen ihres kirchlichen Rangs aufrechterhalten (z.B. „Nun, ich bin dein Vorsteher und du solltest besser.. oder sonst…“). Apostel Johannes’ Beschreibung von Diotrephes scheint unter eine solche Kategorie von Sünde zu fallen (3.Joh 9.10).
2. Gebetslosigkeit: Autoritäre Pastoren verlassen sich auf das Gebet für ihre Leute als ihr wichtigstes Mittel, das von Gott zur Erbauung seiner Leute angeordnet wurde. Infolgedessen zwingen und schikanieren sie ihre Leute verbal, sich anzupassen. Sie versuchen, sich nur auf den „Arm des Fleisches“ ihrer eigenen Methoden der starken Hand zu verlassen. Solche fleischlichen Hirten wenden viel mehr Arbeit auf, um zu tadeln, zu drohen, zu manipulieren, zu konfrontieren und „Disziplin auszuüben“, um sich damit ihre Leute ihren Wünschen gefügig zu machen, als sie vor dem Thron der Gnade arbeiten, damit das übernatürliche Werk des Geistes geschehen kann, der die Heiligen dem Bild Christi ähnlich macht (2.Kor 3,18). Das Wort Gottes macht klar, dass zur Ausrüstung jedes Hirten auch die Rute und der Stock gehören. Aber es betont auch die Wichtigkeit des Fürbittegebets für das Wachstum der Leute Gottes (vgl. die aufgezeichneten Gebete unseres Herrn und von Apostel Paulus für ihre Leute). Traurigerweise schlagen viele Pastoren ihre Schafe, weil die Waffen des Fleisches in ihren eigenen Händen angenehmer sind als die Waffen des Geistes. Der Apostel Jakobus warnt vor Menschen, deren Leben von den Trümmern ihrer fleischlichen Leiterschaft befleckt sind, und führt dies auf ihre Gebetslosigkeit zurück (Jak 3,13-4,3).
3. Unglaube: Viele Amtsinhaber glauben nicht an die Erklärungen und Verheißungen Gottes in der Schrift. Sie glauben nicht, dass Christus der Herr seiner wahren Kirche ist, und das die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen werden. Sie glauben nicht, dass Gott, der Heilige Geist, auch der Herr der Gemeinde ist, der Gottes Leute seinem Bild gleich macht. Sie glauben nicht, dass Gott, der Vater, seine väterliche Liebe und Disziplin über das Leben seiner angenommenen Kinder ausüben wird. In ihrem Unglauben, der ihrer eigenen Gebetslosigkeit auf dem Fuße folgt, entwickeln autoritäre Hirten die Denkweise „Wenn du sie nicht dazu bringst, das zu tun, tun sie es nicht!“ Oder „Wenn du sie nicht bringst, das zu tun, wer dann?“ Sie glauben wirklich nicht, dass der Heilige Geist seine Leute beaufsichtigt und der Sünde überführt, wenn sie vom Hirten entfernt sind. Genau wie christliche Eltern ihre christlichen Teenager dem Herrn überlassen müssen, wenn sie mit dem Auto losfahren oder zur Universität fort gehen, müssen Pastoren lernen, Gott, dem Heiligen Geist, zu vertrauen, dass er im Leben seiner Leute arbeitet, wenn sie außerhalb der Sicht des wachsamen Auges ihres örtlichen Unter-Hirten sind. Traurigerweise erzeugen solche Pastoren eine „Polizeistaat-Mentalität“ in ihren Versammlungen, wobei das Leben jedes Einzelnen sorgfältig überwacht und auf irgendeine Abweichung überprüft wird, und „Sünden“ der Gemeindeleitung sofort gemeldet werden müssen.
4. Mangel an Liebe zu den Schafen: Hirten im ehemaligen Palästina gingen ihren Schafen voraus, wobei sie sie anführten und beim Namen riefen, damit sie ihnen zu grünen Weiden und kühlem Wasserquellen folgen. Die Schafe folgten, weil sie die treue Fürsorge des Hirten und sein liebendes Interesse an ihrem eigenen Wohlergehen kennen gelernt hatten. Es war der Hirte, der im Tor der Schafhürde schlief, um die Herde bei Nacht zu bewachen. Es war der Hirte, der den Bär, den Löwen und andere Raubtiere bekämpfte. Es war der Hirte, der die Herde vor dem Dieb beschützte. Es war der Hirte, der die 99 verließ, um nach dem einen verlorenen Schaf zu sehen. Es war der Hirte, der die säugenden Mutterschafe und ihre Jungen sanft führte.
Eine solche bildliche Darstellung stellt sicherlich die aufopfernde Liebe für die Schafe auf Seiten des Hirten anschaulich dar. Aber die Zeiten haben sich für viele Hirten im Westen der USA geändert. Schafzüchter („Sheep Ranchers“) setzen nun bellende Hunde ein und Hirten in Hubschraubern, um die verschreckten, drangsalierten und verwirrten Schafe vor ihnen her zu treiben. Die Schafe werden in solchen neuzeitlichen Arbeitsabläufen von Furcht vor den scheinbar allgegenwärtigen zähnefletschenden Hunden der Hirten und dem ununterbrochenen Gebrüll des Hirten selbst angetrieben, das über ihren Köpfen aus dem Lautsprecher in seinem Hubschrauber kommt.
Traurigerweise werden in allzu vielen Gemeinden heute die Schafe durch einen Menschen getrieben, der einem abgestumpften Fleischverpacker mehr gleicht ist als einem liebenden Hirten. Viele moderne Hirten mögen die Schafe nicht einmal, es ist einfach ihr Geschäft. Tatsächlich wird Menschen angeraten, den Schafen nicht zu nahe zu kommen, oder sich gefühlsmäßig in ihr Leben oder ihre Probleme zu verwickeln. Es gibt so viele Pastoren, die ihre Leute eigentlich gar nicht mögen (von lieben ganz zu schweigen). Sie treiben das Zeugnis geben und die Weltevangelisation voran, nur mögen sie nicht mit den einzelnen Sündern zusammen sein. Man muss nur einmal lesen, welch liebendes Mitleid unser Herr in seinem irdischen Werk für die schaf-ähnlichen Sünder gehabt hat (Mt 9,36; 14,14; Mk 1,40.41; 10,21) und erkennen, wie weit dies von vielen pastoralen Vorbildern heute entfernt ist. Aufopfernde Hirten-Liebe, die das Leben für die Schafe hingibt, wurde durch lieblose Schaf-Verwaltung von gleichgültigen Schafzüchtern ersetzt.
5. Stolz: Ihren Ursprung haben alle oben genannten Sünden von Amtsträgern in einer überhöhten Sicht ihrer eigenen Wichtigkeit. John Calvin hat einmal scharfsinnig beobachtet, dass jeder, vom König auf seinem Thron bis hin zum Dienstmädchen, das in der Küche spülen muss, in seinem Herzen ein Königreich beherbergt. Geschöpfe, die durch die souveräne Gnade ihres Schöpfers gerettet wurden und in den Dienst für ihre Mitgeschöpfe gestellt wurden, können allzu leicht vergessen, dass sie nur Tongefäße sind, die aus „hochmütigem Staub“ gemacht worden sind (um Thomas Watsons passenden Ausdruck zu benutzen). Wir müssen erinnert werden, dass wir unser Amt aufgrund des Gefallens des Meisters innehaben, um sein Gebot zu tun und sein Reich zu erweitern. Demütige Hirten vergessen niemals, woher sie gekommen sind, noch wem sie Rechenschaft ablegen müssen.
Demütige Hirten schauen mit Mitleid auf Gottes Schafe; stolze Hirten schauen voller Verachtung für ihre Schwachheiten und Fehler auf ihre Schafe herab. Demütige Hirten erinnern sich, dass sogar der große Hirte der Schafe geduldig Unverständnis, Beschimpfung und fleischlichen Tadel durch seine Schafe ertragen hat (vgl. Mt 16,22; Mk 4,38; 1.Petr 2,21-23). Stolze Hirten reagieren dagegen auf jede echte oder vermeintliche Beleidigung ihrer „Kaiser Augustus gleichen Persönlichkeit“. Wie anders als ihr Meister! Hirten müssen lernen, dass sie nicht in das Bild Christi umgestaltet und langmütig und vergebend werden können, wenn sie nicht „lange geplagt“ wurden und sich Fehler eingestehen mussten. Stolz dagegen antwortet auf die Reizung durch Sünder mit Zorn. Ein zorniger Leiter ist ein stolzer Leiter.
Die Sünden der Schafe
Es ist traurig zu sagen, aber die Schafe selbst tragen mit ihrer eigenen Sünde zur Erzeugung von autoritären Gemeinden bei. Nachdem ich mit mehreren verwundeten Schafen gesprochen habe, bin ich betroffen darüber, wie selten sie ihre eigene Mitschuld erkannt haben. Sie sind schnell dabei, alle Schuld ihren harten Zuchtmeistern zuzuschieben. Aber kleine Diktatoren können nicht ohne die Einwilligung ihrer feigen Lakaien und ergebenen Untertanen herrschen. Es gibt mindestens drei Sünden, die sie zum sündigen Krankheitsbild autoritärer Gemeinden beitragen.
1. Götzen-Anbetung: Das sündige Fleisch ist nicht mit der Realität des einen wahren Gottes zufrieden. Es will sich einen Götzen herstellen, anstelle des unsichtbaren Gottes, der Geist ist. Es gibt immer die Versuchung, wie die Juden in Sauls Zeit zu handeln, die einen menschlichen Leiter wünschten, den sie sehen konnten, im Gegensatz zum unsichtbaren Gott (vgl. 1.Kön 8,1-18). Aber Gott teilt seine Herrlichkeit nicht mit einem Menschen, nicht einmal mit „berufenen Menschen“, die von der sie anbetenden Herde zu einem Halbgott-Status erhoben werden. Solche Herden finden allzu oft für sich selbst einen Menschen, der es mag, über die anvertraute Herde zu herrschen. Dadurch ist die sündige symbiotische Beziehung vollständig, die eine missbrauchende Autoritätsperson mit ihren Götzen anbetenden Günstlingen verbindet (Jer 5,30.31).
2. Menschenfurcht: Zu viele Schafe sind mehr vom dem Verlangen ergriffen, einem Menschen zu gefallen oder ängstlicher davor, einem Menschen zu missfallen, als sie es sind, dem allmächtigen Gott zu gefallen oder zu missfallen (vgl. Spr 29,15; Joh 5,41-44). Sie verbringen ihre Zeit damit, um ihre Götzen herum zu tanzen, wobei sie ihre Energie dafür aufwenden, sich um jede seiner Launen zu kümmern und sich nicht seinen Zorn zuzuziehen. Leute, die es Menschen immer recht machen wollen, haben wenig Verlangen nach möglichen Konflikten. Sie würden es niemals wagen, ihrem erhabenen Leiter eine Frage zu stellen, egal wie respektvoll. Sie würden niemals nach der biblischen Grundlage für eine von der Leitung getroffene Entscheidung fragen, selbst wenn diese Entscheidung sich über jede klare biblische Lehre hinwegsetzt. Solche Leute, die Menschen gefallen wollen, sehnen sich mehr nach einem anerkennenden Lächeln auf dem Gesicht eines Menschen, als nach dem Lächeln Gottes, und sie werden nie die Wahrheit in Liebe sagen (Eph 5,15).
3. Unglaube: Zu viele Schafe glauben nicht, dass Gott durch das betende Nachsinnen über Gottes Wort und das erleuchtende Werk des Heiligen Geistes heute immer noch seine Leute führt. Es ist für das Fleisch einfacher, geistliche Fähigkeiten und biblische Mittel der Führung beiseite zu lassen und die Abkürzung zu nehmen, den Leiter zu bitten, Gottes Willen zu bestimmen und ständig alle Entscheidungen zu treffen. Es überrascht nicht, dass Schafe, die Menschen auf Podeste stellen, die feige Menschen dienen und die nicht glauben, dass Gott immer noch führt, missbrauchenden Hirten zur Beute fallen werden. Es ist nur der Gnade Gottes zu verdanken, dass es nicht öfter passiert, als es schon der Fall ist (sogar gute Menschen kennen die Versuchung, „Ersatzgötter“ für ihre Leute zu werden und müssen fest der Versuchung widerstehen, Fragen nach Führung immer zu beantworten und Entscheidungen zu treffen). Vielleicht sind autoritäre Hirten manchmal Gottes züchtigende Rute auf dem Rücken von Götzen anbetenden, Menschen gefallen wollenden, ungläubigen Schafen, die nicht Gott als ihren Gott haben wollen, sondern ihn durch ein bloßes Geschöpf an seiner Stelle ersetzen wollen (vgl. Jes 2,22; Ps 33,13-19).
Die Heilung für autoritäre Hirten
und Götzen anbetende Schafe
Der Aufruf von Gottes Wort an die Sünde ist immer: „Tue Buße und glaube!“ Es gilt so für den Amtsinhaber, der sein Amt in sündiger Weise ausgeübt hat. Und es gilt genauso für das Mitglied der örtlichen Kirche, das es auf sündige Weise vorgezogen hat, auf kümmerliche Menschen zu schauen als auf den allmächtigen Gott.
Hirten, die der Sünde des Autoritarismus überführt worden sind, sollten demütig zum Wort Gottes kommen und im Gebet über die großartigen Textstellen nachsinnen, die das Werk der Männer Gottes schildern und vor dem Missbrauch warnen (1.Mose 18; 2.Mose 32-33; 3.Mose 10, Hes 34; Mt 23; die Hirtenbriefe, 1.Petr 5 und andere). Buße schließt Bekennen mit ein. Öffentliche Sünden müssen öffentlich bekannt werden, private Sünden müssen privat bekannt werden.
Pastoren, die des Autoritarismus schuldig sind, würden gut daran tun, sich selbst und ihrer Herde eine Reihe von Sonderpredigten zu 1.Korinther 13, Philipper 2, der Bergpredigt oder Johannes 10 zu predigen. Sie sollten keine Angst haben, sich selbst vor Gott und den Menschen in den Staub zu demütigen, denn unser Gott verachtet ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz nicht (Ps 51,19). Er kommt den Niedrigen und Demütigen nahe und richtet sie auf. Die wahren Leute Gottes werden einen „guten Menschen, der gut genug ist zu erkennen, dass er nicht gut genug ist“ nicht verachten. Pastoren müssen versuchen, sich eine Gewohnheit des Fürbittegebets für ihre Leute anzueignen. Sie müssen für große Gnade beten, der ständigen Versuchung zu widerstehen, für Menschen Gott zu spielen. Sie müssen lernen, mögliche Götzenanbeter wieder auf den lebendigen Gott hinzuweisen, der an seiner Braut gefallen hat, der sie aber nicht mit jemand anderem teilen will. Sie müssen auch für die Schafe beten, dass sie nicht verbittert werden, sondern für die Sünden des Pastors Vergebung haben mögen. Hirten, die schuldig geworden sind, ihre Herde nicht aufopferungsvoll zu lieben, müssen für Gott, den Heiligen Geist, beten, damit er die Frucht des Geistes der Liebe in ihren Herzen hervorbringt, und sie müssen mit einem durch Selbstlosigkeit hervorgebrachten Mitgefühl die Werke von liebevoller Sorge tun, auch wenn ihr anfängliches „Gefühl“ der Liebe nicht vorhanden ist. Gott wird seinen Geist einem Menschen, der um Gnade fleht, die Herde wie Christus zu lieben und der damit anfängt, sich regelmäßig für sie in aufopferndem Dienst hinzugeben, nicht lange vorenthalten. Menschen, die sich selbst vor Gott demütigen, wird gezeigt werden, was sie sehen müssen und von neuem gezeigt werden, wie das Blut Christi sogar die Flecken pastoraler Sünden reinigt.
Schafe, die überführt worden sind, Götzen anzubeten, Menschen gefallen zu wollen und Gott nicht zu glauben, müssen auch ihrer Sünde gegenüberstehen und Buße tun. Solche Buße würde mit einschließen, Gottes Wort zu studieren und über Götzendienst, das Menschen gefallen wollen, und die Sünde des Unglaubens nachzudenken. Schafe müssen lernen, zum Großen Hirten der Schafe zu schauen. Schwacher Glaube gedeiht am besten durch eine Diät beim regelmäßigen Studium und glaubenden Hören von Gottes Wort (Römer 10,17). Schafe müssen von Gottes Wort auch lernen, dass einen echten oder eingebildeten Konflikt zu durchstehen nicht die schlimmste Sache der Welt ist und dass das schlimmste, das ein Mensch einem zufügen kann, nichts ist verglichen mit dem, was der allmächtige Gott tun kann. Schafe müssen ermutigt werden, tiefer zu lernen, dass sie als Gläubige Priester sind (1.Petr 2,5) mit gleichem Zugang zu Gott und dem gleichen Vorzug von Christus als ihrem Rechtsanspruch auf Gebet. Es ist unwahrscheinlich, dass Schafe Blechgöttern, Tongötzen und fleischlichen Hirten zur Beute fallen werden, wenn sie mit Gott wandeln, sein Wort kennen und es glauben und ihm gehorchen.
Möge Gott seinen Leuten Gnade geben, ihre Sünden zu erkennen und für sie Buße zu tun. Wir dürfen uns in dieser Lage nicht rühmen und den beklagenswerten Zustand großer Teile von Christi Gemeinde faul ignorieren. Wir müssen zuerst uns selbst richten, damit wir nicht gerichtet werden. Und wir müssen die Ziele und Verheißungen unseres Vaters erflehen, indem wir ihn um die Erneuerung des Heiligen Geistes bitten.
Quelle: http://web.archive.org/web/20070528191216fw_/http://ubf-info.de:80/doc/martin.htm
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